Aufbau und in Betriebnahme einer Schule  

Bau eines Klassenraumes und Sanitärtraktes durch den Verein in Kooperation mit der Organisation der ehemaligen Vertragsarbeiter in der Ex-DDR „MONARDA“  ( 1997 )

 
Noch ohne jede Erfahrung begannen wir 1997 mit dem Bau des ersten Schulraumes.
 
Alle waren nur davon beseelt wenige Jahre nach Kriegsende der heranwachsenden Generation Bildung zu ermöglichen.
 
In einem Land, das nach seiner Befreiung noch 18 Jahre Bürgerkrieg durchmachen musste, ist nach Essen, Trinken und Wohnen der Wunsch nach Bildung besonders hoch.
 
Ohne Baumeister, ohne Erfahrung im Bauen einer Schule unter tropischen Bedingungen und ohne das Wissen, welche Klassenstärken einmal in dieser Schule unterrichtet werden, begannen wir mit dem Bau.
 

Mitglieder von MONARDA gruben das Fundament, errichteten die Mauern und deckten das Dach.
 
Gekauft wurden nur Türen und Fenster. Auch die abgehängte Decke wurde selbst gebaut.
 
Für Ihr Engagement erhielten die „Bauarbeiter“ täglich ein warmes Essen und zum Wochenende 50.000 MT (weniger als 2,50 DM) mit denen Sie Ihren Familien etwas zu Essen kaufen konnten.

Schuleröffnung für 142 Kinder in 3 Klassen  ( 1998 )

 
3 Klassen in einem Schulraum?
 
Mosambik ist ein sehr armes Land mit einer Analphabetenrate von ca 51% (2004). Das Land kämpft seit der Unabhängigkeit darum allen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
 
Offiziell gibt es eine Schulpflicht für die 7klassige Grundschule. In der Praxis fehlen für deren Durchsetzung die materiellen Möglichkeiten. Um die vorhandenen Kapazitäten (Schulen oder für den Lehrbetrieb geeignete Räumlichkeiten) maximal auszulasten, werden diese 3-schichtig genutzt.
 
So lernen in unserer Schule die Kinder in einer Früh- einer Mittags- und einer Nachmittagsschicht (06.30 bis 09.30 Uhr, 10.00 bis 13.00 Uhr, 14.00 bis 17.00 Uhr). Die Anzahl der Schulstunden ist damit auf max 4 pro Tag beschränkt.

Bau des zweiten Klassenraumes und des Lehrerbüros  ( 1998 )

(links)
Mit einem Sackkarren werden Zement, Sand und Wasser für den Schulbau herangefahren. Die befestigte Straße endet fast einen Kilometer vor unserer Schule.
 
(unten rechts)
Die aus Sand, Zement und Wasser mit Hilfe einer Holzform selbst gefertigten Steine werden vermauert.
 

Die Mauern sind gezogen. Bald wird das Dach folgen. Frau Spill mit Helfern und Kindern

Eigenverantwortliche Durchführung des Schulbetriebes. Übernahme aller Kosten (Gehalt für staatlich zugelassene Lehrer, Koordinator, Sekretär und Hausmeister/Wächter, Schulgeld für viele Kinder)  ( 1998 )

 
Um in Mosambik zur Schule gehen zu können braucht man Geld. Nicht nur in den Privatschulen auch in den staatlichen Schulen musste bis vor kurzem Schulgeld bezahlt werden. Der Staat stellt ausgebildete Lehrer und soweit vorhanden, Räume für den Schulbetrieb. Die Schulmaterialien wie Bücher und Hefte mussten bisher von den Eltern finanziert werden. Dazu kam bis 2004 ein jährlich zu entrichtendes Schulgeld, dass für die Finanzierung der unmittelbaren Kosten des Schulbetriebes (Pflege, Bewachung und Erhaltung der Räumlichkeiten und Möbel, Beschaffung von Lehrmaterialien, etc.) verwendet wurde. Und letzten Endes muss jedes Kind eine Schuluniform tragen, die auch von den Eltern bezahlt werden muss. Macht man sich klar, dass nach 20 Jahren Bürgerkrieg der Hunger ständiger Gast in vielen Familien war und teilweise noch heute ist, so wird klar, welche Bedeutung unsere Hilfe hat, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

Auch nach den neuen Regelungen (Abschaffung des Schulgeldes und Stellung der Bücher durch den Staat) bedarf es der Unterstützung von außen. Der Staat ist in der Praxis aktuell nur in der Lage ca. 30 bis 50% alle eingeschulten Kinder mit Schulbüchern zu versorgen.

Rekonstruktion des Brunnens auf dem Hof  ( 1999 )

 
Die Bedeutung von Wasser für den Schulbetrieb
 
Unsere Schule liegt in einem Außenbezirk von Beira, der 2. größten Stadt in Mosambik. Es gibt hier noch keine zentrale Wasserver- und entsorgung. Der Brunnen auf dem Schulgelände ist für die Schulkinder der einzige Zugang zu Wasser. Auch wenn das Wasser keine Trinkwasserqualität hat, ist es doch dringende Voraussetzung, um minimale Hygienevoraussetzungen für den Betrieb der Schule zu sichern. Weiterhin erhalten viele Menschen in der Umgebung aus diesem Brunnen Wasser. Aktuell bemüht sich der Verein um den Anschluß der Schule an die zentrale Trinkwasserversorgung der Stadt Beira.

Bau und Inbetriebnahme eines Spielplatzes auf dem Schulgelände  ( 1999 )

 
Aus Metall von der Eisenbahn und anderen Quellen wurden ein Klettergerüst und andere Spielgeräte aus Metall gebaut. Leider haben wir die Erfahrung machen müssen, dass Spielgeräte in einem Land mit hoher Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit (einschließlich dem Einfluß des Meeres) besonderen Korrosionsschutz bedürfen. So war die Freude über den Spielplatz leider nur von kurzer Dauer.

Durchführung des Schulbetriebes in 4 Klassen mit 232 Schülern  ( 2000 )

 
Es mag erstaunen, daß 232 Kinder in nur 4 Klassen unterrichtet werden.
 
Aber die Klassenstärke in der Grundschule in Mosambik beträgt 60 Schüler. Das ist aktuell noch der Not geschuldet, denn selbst bei diesen Klassenstärken haben nur rund 75% der schulpflichtigen Kinder einen Schulplatz. Im Jahr 2000 hatten wir somit sogar den relativen Luxus, dass nur in 2 Schichten unterrichtet werden musste.

Anbau einer Veranda zwecks Regen- und Sonnenschutz  ( 2000 )

 
Schulen und öffentliche Gebäude haben oft ein um 2-3m verlängertes Dach, dass unter den Bedingungen intensiver Sonneneinstrahlung und oft heftiger Regenfälle Schutz und Schatten bietet. Die Temperaturen überschreiten im Sommer nicht selten 40°C und das bei einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.
 
Somit ist ein beschatteter Eingangsbereich auch sehr wichtig für ein möglichst kühles Raumklima, denn außer natürlicher Belüftung gibt es keine „Klimatisierung“.

Bau von Regenschutzmaßnahmen um das Schulgebäude  ( 2000 )

 
Mosambik liegt im Südosten Afrikas und hat ein tropisch wechselfeuchtes Klima (Savannen). In der Regenzeit kommt es aufgrund vorhergehender langer Trockenheit und damit ausgedörrtem festem Boden schnell zu Überschwemmungen. Felder und unbefestigte Straßen vor allem in den Armenvierteln stehen mitunter innerhalb kurzer Zeit unter Wasser. Um unter diesen Bedingungen den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, ist es nötig, den Fußboden der Klassenzimmer bis zu 30cm über dem Niveau der angrenzenden Wege zu erheben.

Aufbau einer Theater-, Tanz- und Gesangsgruppe  ( 2000 )

 
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Gesang und Tanz sind in Afrika Ausdruck der Lebensfreude und immer und überall präsent. Selbst aus dem Unterricht sind sie nicht wegzudenken. Darüber hinaus sind sie in einer Gesellschaft, in der viele nicht lesen und schreiben können auch eine Form um Aufklärung zu betreiben und Wissen weiter zu geben. Unsere Schule hat seit vielen Jahren eine kleine Theater-, Tanz- und Gesangsgruppe. Durch die Kulturprogramme der Schüler finden die AIDS-Aufklärungsveranstaltungen der „MONARDA“ regen Zuspruch.

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(nicht für Modem geeignet)

 
   
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